Der frühe Goethe (1749 bis 1805)

Biografie und Lebenslauf von Johann Wolfgang von Goethe

1749 geboren am 28. August 1749 in Frankfurt am Main in eine wohlhabende Familie

ab 1758 nach zwei Jahren an einer öffentlichen Schule übernehmen private Hauslehrer und Goethes Vater die Ausbildung

ab 1765 Goethe beginnt mit 19 Jahren ein Jurastudium in Leipzig, seine Hauptinteressen liegen jedoch Kunst und Literatur

1768 Krankheitsbedingt unterbrach Goethe sein Studium für anderthalb Jahre

1770 Goethe setzt sein Studium in Straßburg fort, Begegnung Herder

1771 Goethe Studienabschluss und Eröffnung einer Anwaltskanzlei in Frankfurt, widmet sich weiterhin dem Schreiben

1772 Schrieb sich als Praktikant am Reichskammergericht in Wetzlar ein durch Züge des Verhältnisses zu Charlotte Buff entsteht der Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“

1774 Der Briefroman macht Goethe in ganz Europa berühmt.

1775 Nimmt Beraterposten auf Wunsch von Carl-August in Weimar an

1775 -1778 leidenschaftliche Liebe zu Charlotte von Stein –> 1.800 Briefe entstehen

1776 Goethe steigt zum wichtigsten Mann im Fürstentum auf und übernimmt amtliche Aufgaben

1780 Beginn systematischer Forschung auf verschiedensten Gebieten der Naturwissenschaft bis an sein Lebensende

1782 Erhebung in den Adelsstand; aus Goethe wird Johann Wolfgang von Goethe

1786 -1788 Italien Reise

1788 Beginn einer langjährigen Liebesbeziehung zu Christiane Vulpius (widmet ihr das Gedicht „Gefunden“) Goethe lernt Schiller in Rudolstadt kennen

1789 Sohn Julius August Walther von Goethe wird von Goethes Lebensgefährtin Christiane Vulpius geboren,welche Goethe 1806 heiratete

1789 Goethe lehnt Französische Revolution ab; verteidigt neben Carl-August Preußen

1789 -1805 die zehnjährige Freundschaft zwischen Goethe und Schiller beginnt durch Briefwechsel

1791 Eröffnung des Weimarer Hoftheaters; Goethe wird Direktor

1805 wegen der langjährigen Freundschaft schockierte Goethe der Tod Schillers sehr

Ende des frühen Goethes (1805)

1816 Tod von Goethes Ehefrau Christiane

1832 Goethe verstirb am 22. März 1832 in Weimar an den Folgen einer Lungenentzündung

Die bekanntesten Werke des frühen Goethes:

- Götz von Berlichingen (1773) - Die Leiden des jungen Werther (1774) - Der Erlkönig (1782) - Iphigenie auf Tauris (1787) - Torquarto Tasso (1790) - Der Zauberlehrling (1797) (- Faust (1808 veröffentlicht, früher schon entstanden und bearbeitet))

Sturm und Drang

Die literarische Epoche Sturm und Drang, welche von 1770 bis 1785 stattfand, entwickelte sich in einer Zeit des kulturellen Umschwungs in welcher jüngere Generationen sich mit den alten Werten auseinandersetzten. Die Epoche wurde ebenfalls Geniezeit oder zeitgenössische Genieperiode genannt. Eine der meist aufgegriffenen literarischen Gattungen des Sturms und Drangs war das Drama, in dem der Konflikt zwischen der jungen Generation und der vorherrschenden Weltordnung behandelt wurde. Wenngleich durchaus auch andere Textformen die Epoche beeinflussten, waren es dennoch mehrmals dramatische Texte die bei den Lesern Aufsehen erregten.

Merkmale der literarischen Epoche Sturm und Drang:

1) Ausdrucksstarke und leidenschaftliche Sprache

2) Tragisches Heldentum

3) Literatur und Philosophie kommen einander näher

4) Mensch voller Empfindungs- und Tatendrang

5) Geniekult

6) Kritik am Feudalismus

Bekannte Autoren und Vertreter der Epoche Sturm und Drang:

- Johann Wolfgang von Goethe

- Jakob Michael Reinhold Lenz

- Friedrich Schiller

- Friedrich Maximilian Klinger

- Christian Friedrich Daniel Schubart

- Johann Gottfried von Herder

An den Mond (1778/1789)

Füllest wieder Busch und Tal

Still mit Nebelglanz,

Lösest endlich auch einmal

Meine Seele ganz;

Breitest über mein Gefild

Lindernd deinen Blick,

Wie des Freundes Auge mild

Über mein Geschick.

Jeden Nachklang fühlt mein Herz

Froh- und trüber Zeit,

Wandle zwischen Freud‘ und Schmerz

In der Einsamkeit.

Fließe, fließe, lieber Fluß!

Nimmer werd‘ ich froh;

So verrauschte Scherz und Kuß

Und die Treue so.

Ich besaß es doch einmal,

was so köstlich ist!

Daß man doch zu seiner Qual

Nimmer es vergißt!

Rausche, Fluß, das Tal entlang,

Ohne Rast und Ruh,

Rausche, flüstre meinem Sang

Melodien zu!

Wenn du in der Winternacht

Wütend überschwillst

Oder um die Frühlingspracht

Junger Knospen quillst.

Selig, wer sich vor der Welt

Ohne Haß verschließt,

Einen Freund am Busen hält

Und mit dem genießt,

Was, von Menschen nicht gewußt

Oder nicht bedacht,

Durch das Labyrinth der Brust

Wandelt in der Nacht.

Quellen:

- Der große Brockhaus 4 (Jubiläumsausgabe, ab Seite 610)

- Goethe und Frau von Stein, Geschichte der Liebe (von Helmut Koopmann)

- Goethe, sein Leben und seine Zeit (von Richard Friedenthal)

- Goethe, sein Leben in Bildern und Texten (Insel Verlag)

- Goethe, Kunstwerk des Lebens, Biografie (von Rüdiger Safranski)

- Erläuterungen und Dokumente J.W. von Goethe; Die Leiden des jungen Werther; Reclam Ausgabe von 1971

- J.W. von Goethe; Die Leiden des jungen Werther; Reclam Ausgabe von 1948

- Informationszettel über „die Fahrt der Leistungskurse Deutsch und Musik nach Kochberg und Weimar“ des Kursleiters Klaus Bergmann des Gymnasiums Essen-Werden im Jahre 1995 (Kursfahrt meiner Mutter, Friederike Joppich)

- https://learnattack.de/journal/johann-wolfgang-von-goethe/

- https://www.frustfrei-lernen.de/deutsch/sturm-drang-epoche.html

- https://www.inhaltsangabe.de/autoren/goethe/

- https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Wolfgang_von_Goethe

- http://www.goethezeitportal.de/wissen/illustrationen/johann-wolfgang-von-goethe/goethes-freundinnen-in-12-historischen-bildnissen.html

- http://www.rhetoriksturm.de/johann-wolfgang-von-goethe.php

- http://www.goethezeitportal.de/wissen/illustrationen/johann-wolfgang-von-goethe/goethes-freundeskreis.html

- https://www.deutschelyrik.de/an-den-mond.120.html

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