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Der Graphic Novel „Die Band“ von Mawil ist 2004 mit Reprodukt erschienen. Der Comic handelt von einer Band mit vier Gymnasiasten, die ihre Zeit mit Proben, der Suche nach Fahrern und Sängern und vor den Schaufenstern der Gitarrenläden verbringen. Ihnen fehlt der Durchbruch, woraus sich die Frage steht, ob dies einen Sinn hat.

Die Atmosphäre und auch die Dialoge sind authentisch und der Graphic Novel lässt sich wie ein Film lesen. „Die Band“ ist meiner Meinung nach ein autobiografisches Werk. Das merkt man an den vielen, kleinen persönlichen Eigenheiten der Charaktere, der Selbstironie und auch an der ziellosen Story, dazu fehlt die Struktur. Trotzdem schafft Mawil es einen Bezug zu mittelbegabten Schülerbands, kleinen und traurigen Jugendclubs, dem Verzweifeln an Akkordwechseln und natürlich dem Rausschmiss eines Bandmitgliedes in dem Comic zu beschreiben. Menschen die Bezug zur Musik oder zu Bands haben werden sich in dem Comic bestimmt wiederfinden. Für Menschen, die keine Interesse an Musik haben wird, der Comic wohl eher uninteressant bleiben.

Beim Lesen fällt auf, dass Mawil in einem chaotischem und strukturlosen Stil schreibt, besonders auch das Lettering ist in einem entspannten Slang gehalten. Der chaotische Stil bringt die Bandsituation lebhafter und vereinfacht rüber. Dadurch wird die Funktion des Novels deutlich, und zwar, dass Mawil durchaus das Bandleben der vier Figuren näherbringen will. Der Comic wird lebendig dargestellt und hat wenig Spuren von Tiefgründigkeit und Düsterheit.

Der Comic ist schwarz-weiss gehalten und es gibt keine einheitlichen Rahmen. Teilweise gibt es keine Rahmen und teilweise sind Seiten strukturiert um die Bilder gehalten. Die Texte sind in Sprechblasen gehalten, zudem gibt es ungebundene Texte bzw. Kommentare, die wie sogenannte Überschriften zu den Bildern aussehen.

Im Großen und Ganzen ist der Graphic Novel etwas für Leser, die Interesse an Musik haben. Leser, die einen verspielten und auch realistischen Stil mögen hätten sicherlich auch Spaß am Lesen. Aus meiner Sicht ist der Comic gut zu lesen und hat einen guten Bezug zur Realität von kleinen unsichtbaren Bands.

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