Paul Austers Stadt aus Glas

Mit dem Hauptcharakter Daniel Quinn wird der Leser in das zunehmend isolierte Leben des gescheiterten Schriftstellers hineingezogen. Nach dem Verlust von Frau und Kind lebt er sein Leben vor sich hin, ohne jegliche Sozialkontakte zu pflegen. Eines Nachts erhält er plötzlich einen Anruf von einem Fremden, der nach einem Privatdetektiv namens Paul Auster fragt. Quinn verneint die Frage und legt auf, doch die Person ruft in den nächsten Nächten wieder an. So neugierig wie er war, gab er sich schlussendlich als den angefragten Paul Auster aus und begibt sich zu den Stillmanns, um einen Fall zu lösen. An dieser Stelle wird es für uns Leser spannend, da in dem langweiligen Alltag Quinns allmählich etwas passiert und man sich fragt, wie der weitere Fortgang der Geschichte werden wird. Quinn soll Peter Stillmanns Vater, der gerade aus einer Psychiatrie entlassen wurde, weil er seinen Sohn jahrelang gefangen gehalten und ihm das Sprechen verboten hat, beobachten. Die Geschichte wurde in einem sehr guten Schreibstil verfasst und liest sich bis zu der Beschattung von Stillmanns Vater flüssig. Dialoge über philosophische Ansätze und biblische Begegnungen verwirren die Leser bezüglich des Zusammenhangs zu der eigentlichen Erzählung und verkompliziert diese. Leider wurden meine Erwartungen von dem Ende der Geschichte etwas enttäuscht. Die Leser müssen ihre Fantasie spielen lassen, um den Fall schlussendlich zu lösen. Trotz dieser kleinen Enttäuschung wirkt das offene Ende ein wenig geheimnisvoll und es entsteht Lust auf die weiteren Teile der Reihe.

Der Leser findet auf jeder Seite neun gleich große Bilder von einer dickeren weißen Rahmung umgeben. Aufgrund dieser Einheitlichkeit springen einem sofort kleine Abweichungen ins Auge, die man näher betrachtet und auf Einzelheiten hin untersucht. Der Autor steuert die Aufmerksamkeit der Leser somit und lenkt sie gezielt auf Ausnahmen.

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