Einleitung

Matthias Claudius (geb.: 15. August 1740, starb: 21. Januar 1815) war ein unauffälliger, aber sehr berührender Dichter und Lyriker des 18. Jahrhunderts.

Methoden

Damit wir über das Leben von Matthias Claudius einen Überblick bekamen, mussten wir in unserer Recherche einen Perspektivwechsel auf sein Wirken vornehmen. Das nämlich stand zu seiner Zeit nicht im Mittelpunkt des Publikumsinteresses. Um mehr zu erfahren, besuchten wir einige Websites mit seiner Biografie, wie bspw. https://www.deutschlandfunk.de/biografie-matthias-claudius-ein-bescheidener-charakter-100.html. Wir lasen auch einige Interpretationen über seine Werke wie „das Abendlied“ oder „der Mensch“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Matthias_Claudius), um mehr über die Wirkung auf sein Publikum zu lernen. Außerdem besuchten wir die Kreisbibliothek Eutin, wo wir die Biographie „Matthias Claudius, Leben und Werk (Husum)“ fanden. Darin war ein sehr genauer Bericht über sein Leben mit wertvollen Informationen über sein Leben zu finden.

Ergebnisse

Matthias Claudius war ein deutscher Dichter und Journalist, auch Lyriker. Er war ein einfacher Mensch, dem es nicht wichtig war, viel Ansehen zu haben und wurde als frömmelnd, nüchtern und auch ehrgeizig beschrieben. Trotzdem öffneten seine Werke den Zeitgenossen die Augen und gaben eine klare Sicht auf deren Leben und ihre Zeit.

Herkunft- Er wurde am 15. August 1740 in Reinfeld geboren. Die Namen seiner Eltern sind zwar nicht bekannt, doch er wuchs in einem evangelischen Pastoratshaus auf, da sein Vater Pastor war und wurde religiös erzogen, was seine starke Gläubigkeit prägte.

Zeitgeist- Angeblich beschäftigte er sich nicht viel mit „Der Aufklärung“, was zu seiner Zeit ungewöhnlich war.

Leben- Er hatte acht Kinder mit seiner Frau Anna Rebecca (Mädchenname: Behn), wovon jedoch drei verstarben. 1755 wurde er an der Lateinschule Plön aufgenommen und startete 1759 mit dem Studium an der Uni Jena in Thüringen. Dort studierte er Theologie, Recht und Verwaltung. Ein Jahr später stirbt sein Bruder, worauf er „Ob und wieweit Gott den Tod des Menschen bestimme“ verfasste. 1762 kehrte er ohne Studienabschluss nach Reinfeld zurück. Als Sekretär arbeitete Claudius 1764 bis 1765 für den Grafen von Holstein in Kopenhagen und kehrte danach zu seinen Eltern nach Reinfeld zurück. Erst drei Jahre später wird er Journalist und Redakteur der Hamburger-Adreß-Comtoir-Nachrichten. In diesem Zusammenhang lernt er Gotthold Ephraim Lessing kennen. 1770 macht er Bekanntschaft mit dem Dichter Johann Gottfried Herder. 1771 bis 1775 verlegt Claudius den Lokalteil „der Wandsbecker Bothe“: Eine Nachrichteneinlage in der Zeitschrift, die nur an einigen Wochentagen erscheint. Auf dem Bild seht ihr das Cover und die damalige Darstellung dieses Wochenblatts.

1772 heiratet er seine Frau Anna Rebecca Behn, aus Barmbek. Deren erstes Kind stirbt nach der Geburt und 1773 stirbt auch Claudius’ Vater. Im nächsten Jahr wird er in der Loge „Zu den drei Rosen“ in Hamburg aufgenommen und später sogar Mitglied der damals bekannten Andreas-Loge „Fidelis“.

Aufstieg, Kontakte, Vermächtnis und Kriegsjahre: Seine Karriere in den Redaktionen geht voran: 1776 bis 77 wird er Oberlandcomissarius in Darmstadt, das heißt Redakteur der „Hessen-Darmstädtischen priviligierten Landzeitung“. Doch wird Claudius nach einem Jahr durch den Staatsminister Freiherrn von Moser gekündigt.

Nun kehrte er mit seiner Familie nach Wandsbek zurück und hatte große Schwierigkeiten, sie zu ernähren. Die nächsten Jahre schrieb er weitere Teile von „Sämmtliche Werke“. 1780 starb seine Mutter. Vier Jahre später beginnt er mit der Reise nach Schlesien und Weimar, dabei trifft er Johann Wolfgang von Goethe. 1788 wird er zum ersten Revisor, auch Auditor der schleswig-holsteinischen „Altonaer-species-Bank“ erkannt. So hat er keine Geldsorgen mehr. 1793 bis 1796: Kontakt mit der Fürstin Amalie von Gallizin, selbst Schriftstellerin und Salondame („ eine pendlerrin zwischen Aufklärung und romantischem Katholizismus“,Wikipedia) und anschließend besucht ihn der Humanist Wilhelm von Humboldt in Wandsbek. Er lernt den Verleger und Buchhändler Friedrich Christoph Perthes kennen. Weitere Veröffentlichungen „Sämmtlicher Werke“ folgen und er verfasst den Brief „An meinen Sohn Johannes“ : er beginnt mit den Zeilen: „Gold und Silber habe ich nicht; was ich aber habe, gebe ich dir.“ , und enthält die moralische Weisheit seines Lebens, die er an nachfolgende Generation weitergeben möchte. Sein Sohn Johannes wird Lehrling in einer Großhandlung. 1813 bricht der Befreiungskrieg gegen Napoleons Vormacht in Mitteleuropa aus, worauf Claudius mit seiner Frau nach Kiel und anschließend nach Lübeck flieht. 1814 kehren sie wieder nach Wandsbek zurück. Claudius leidet unter zunehmender Körperschwäche und stirbt am 21. Januar 1815 in Hamburg. 17 Jahre später folgt ihm seine Frau.

Sein Wirken: Das literarische Schaffen von Matthias Claudius kritisiert konservativ die Ideen der französischen Revolution. Er empfand sie als Bedrohung und veröffentlichte deswegen ein Gedicht über die Sklaverei namens „Der Schwarze in der Zuckerplantage“. Mit seinem großen Gefühl für Menschen und seiner weitblickenden Intelligenz wird er jedoch oft unterschätzt. Und bleiben seine berühmtesten Werke: „d Das Abendlied“, „Der Tod und das Mädchen“ und „Die Liebe“. Auch einige Übersetzungen, wie „Twißs Reise nach Spanien und Portugal“, „Die Geschichte des egyptischen Königs Sethos“ oder auch „Freimanerische Tafellieder“ liegen in seiner Übersetzung vor. Ein zweites, sehr persönliches Werk, ähnlich dem Brief an seinen Sohn, ist der philosophische Versuch „Ob und wieweit Gott den Tod des Menschen bestimme“, den er verfasste, als sein Bruder starb.

Das heute berühmteste Werk, dass Claudius schrieb ist das symbolträchtige Naturromaltik-Lied „Der Mond ist aufgegangen“ von 1778. In dem 9 stophigen 3-zeiler Gedicht, dad in Jedem christlichen Gesangsbuch steht, wird Gott darum gebeten, dem Menschen die Augen für das unvergängliche, die Nächstenliebe, den Himmel und die Natur zu öffnen. Der Mensch soll das Leben nach Claudius’ Anleitung weise, fröhlich, hilfsbereit und fromm gestalten. Das Gedicht behinhaltet epochentypische Motive der Weimarer Klassik (Harmonie, Menschlichkeit, Toleranz und Selbstbestimmung). Es endet mit den sehr eindringlichen Strophen:

….Seht ihr den Mond dort stehen Er ist bloß halb zu sehen Und ist doch rund und schön

So sind gar manche Sachen Die wir getrost belachen Weil unsere Augen sie nicht sehen

So legt euch denn, ihr Brüder In Gottes Namen nieder Kalt ist der Abendhauch

Verschon uns Gott mit Strafen Und lass uns ruhig schlafen Und unseren kranken Nachbarn auch

1783 schrieb er ein ebenfalls noch heute bekanntes Werk „Der Mensch“, welches das Menschsein von Geburt bis zum Tod umfasst. Es interpretiert das Leben wie in einem Spiegel der Menschlichkeit.

Ein Zitat von Claudius besagt: „Selig ist der Mensch, der mit sich in Frieden lebt. Es gibt auf Erden kein größeres Glück“.

Denkmäler Es gibt heutzutage viele bekannte Erinnerungen und Statuen, die noch an Matthias Claudius erinnern. Eine Figur Matthias‘ Claudius steht in Oldenfelde und eine andere auf dem wandsbecker Marktplatz, wo zu sehen ist, wie er einen sogenannten „Ehrensprung“ über einen seiner Söhne macht. Außerdem gibt es die Matthias Claudius Kirche in Reinfeld, die Sinnbild für seine religiöse Ader ist. Auch eine Kapelle in Bayreuth, deren Gestaltung sein berühmtestes Werk „Der Mond ist aufgegangen“ mit ihrer schwarz-umkleideten Bauart widerspiegelt trägt seinen Namen. Die „Matthias Claudius“-Blume weist auf seine gefühlvolle, zarte Art und die Romantik hin, die man in seinen Gedichten wiederfindet. Es gibt ebenfalls ein Matthias-Claudius-Haus im Sauerland.

Schluss

Mithilfe der philosophischen Einblicke in Matthias Claudius‘ Gedanken, die er zu Papier brachte, bieten seine Werke bis heute eine einzigartige Darstellung unserer menschlichen Empfindsamkeit und Verständigkeit. Er inspirierte viele Menschen mit seiner Sicht auf Probleme, aber auch auf die Schönheit der Seele als Teil der schöpferischen Natur. Er war, wie der Frieden in Person und prägte unsere ethisch Gesellschafts-Moral in vielerlei Hinsicht.

Textquellen

weiterführende Literatur

Matthias Claudius-Leben und Werk/Husum, Heinz Stolte

Drucken/exportieren
QR-Code
QR-Code gf22:matthias_claudius (erstellt für aktuelle Seite)