Den eigenen Staat hintergangen

Ein Kommentar zu der aktuellen Diskussion um die Steuersünder-CD

Selten wurde um eine Liste so hoch gepokert, wie um die Liste der Steuersünder, die die Hacker an den Staat verkaufen wollen. Seit zwei Wochen nun ist dieses Geschäft Top-Thema in den Nachrichten. Es ist in der Tat ein schwieriges Thema, über das sich die Politiker gerade die Köpfe zerbrechen.

Von den schweizer Banken kommen keine Informationen, welcher Deutscher sein Geld in die Schweiz transferiert, um den Steuern zu entgehen und somit den eigenen Staat hintergeht. Das Bankgeheimnis nehmen die schweizer Banken also sehr ernst. Somit ist es ein wirklich sehr schwieriges Unterfangen an die Daten zu gelangen, die die Steuersünder entlarven.

Nun haben Hacker sich die Mühe gemacht, eine Liste der deutschen Steuersünder mittels Hacken zusammenzustellen. Diese wollen sie jetzt für satte 2,5 Millionen Euro an den deutschen Staat verkaufen.

Allerdings stellt sich jetzt folgende Frage für unsere Politiker: „Ist es in Ordnung, dass der Staat Verbrechen durch Verbrechen aufklärt?“ Über diese Frage ist man sich nicht einig in den Rängen der Politik. Doch welche andere Möglichkeit gibt es den Steuersündern auf die Spur zukommen? Gibt es überhaupt eine andere Möglichkeit?

Vor allem wenn man die finanzielle Situation unseres Staates betrachtet wird klar, dass wir das Geld, nämlich 400 Millionen Euro, dringend brauchen.

Die Frage ist auch wie schwerwiegend die beiden Verbrechen wären. Würde der Staat nicht einfach nur ein schlimmes Verbrechen durch ein weniger schlimmes aufklären? Allerdings dadurch die deutsche Hackerszene zu stärken ist natürlich auch nicht gut.

Wäre es nicht einfach möglich, dass die schweizer Banken mit dem deutschen Staat kooperieren und das Bankgeheimnis in diesem besonderen Fall mal vernachlässigen und den deutschen Staat bei der Aufklärung dieser Straftaten unterstützen. Dies wäre sicherlich die einfachste Variante.

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