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Mode im 18.Jahrhundert

Vorgeschichte und Geschichte

Die Kleidung des 18. Jahrhunderts wurde durch die Mode des ausgehenden 17. Jahrhundert beeinflusst und wurde als Barock bezeichnet. Die Epoche begann 1680 und endete 1710. Die Mode im 18. Jahrhundert wurde etwa von 1720 bis 1770 aufgeschrieben, zum Teil aber auch bis zum Ausbruch der Französischen Revolution 1789. Hauptsächlich ging die Modeentwicklung bis 1760 vom französischen Königshof in Versaille aus. Gesamteuropa orientierte sich daran. Durch den Tod Ludwigs XIV (14) verwaiste der französische Hof, da der spätere König Ludwig XV (15) noch nicht volljährig war. Ludwig XIV hatte durch seine wohlwollenden Äußerungen großen Einfluss auf die Mode zu seiner Zeit gehabt, zudem reglementiert er die Kleidung des Hochadel und die Hofkleidung. Durch eine neue Régence (Regentschaft) viel das höfische Kleiderreglement und die Rolle des obersten Moderichters in Person des Königs weg. Daraufhin verließen viele Aristokraten Versaille und zogen in die sogenannten Palais (Residenz eines Herrschers), Stadtschlösser, und Appartments der Stadt Paris. Daraus bildete sich ein neues gesellschaftliches Leben, daraufhin wurde in sogenannten Salons der feinen Dame entschieden was modisch war und was nicht, dies änderte sich auch nicht mit der Volljährigkeit und der offiziellen Thronbesteigung des neuen Königs nicht. Eine mittlerweile unmoderne oder eine Steifheit in Kleidung und Benehmen konnte dadurch abgelegt werden.

Spät-Barock

Damenmode

Im Spät-Barock wurde die Frauenmode vom sogenannten Fischbeinkorsett geprägt, welches eine schmale Taille formte. Zudem trugen die Frauen relativ weite Röcke, welche durch ein Mieder gehalten wurde. Darunter wurde ein befestigtes Gestell aus Roßhaar (Pferdehaar) und Fischbein getragen, und gab den Frauen ihre Form. Das Material für die Röcke war bevorzugt Seide und wurde mit allerhand Posamenten (Zierbänder, schmückende Geflechte) verziert. Darüber wurde ein anliegendes Oberteil getragen, welches in einen vorne geöffneten Überrock überging und hinten in einer Schleppe endete. Das Dekolleté war zumeist recht weit und reichte nicht selten bis zu den Schultern. Die Schuhe der Frauen waren meist aus feinem Material wie Seide, Damast (Gewebe mit Muster) oder Samt gefertigt und hatte eine spitze Form. Die Schuhe besaßen aufwendige Verzierungen und waren in der Regel hochgeschlossen. Im Gegensatz zu den Männern trugen die Frauen keine Perücken, sondern hochgestecktes Haar, welches meist mit einer feinen Spitzenhaube bedeckt wurde.

Männermode

Bei den Männermode war das vorherrschende Kleidungsstück zu dieser Zeit der sogenannte Justaucorps, dabei handelt es sich um einen Überrock mit äußerst weiten Ärmeln. Die aufwendigen Spitzenverzierungen des Hemdes kamen dort zur Geltung. Unter dem Justaucorps trug man meist eine Weste aus Brokat (Seidengewebe aus Gold- oder Silberfäden), deren Ärmel eher schmal waren. Das Beinkleid (Unterhose) zu dieser Zeit wurde auch als Culotte bezeichnet. Es war relativ weit und wurde am Knie zusammengehalten. Die Kopfbedeckung in der Zeit war der Dreispitz sehr beliebt; eine Hutform mit breiter Krempe, der an drei Seiten aufgeschlagen war. Der Schuh der Männer hatte wie die Frauenschuhe ebenfalls Absätze. Auch waren sie hochgeschlossen und relativ plump. Das Tragen einer langhaarigen Perücke und das Mitführen verschiedener Accessoires, wie ein Spitzentaschentuch, Muff(Kleidungsstück, wo am an beiden Seiten die Hände reinstecken kann) etc, war zu dieser Zeit für Männer durchaus üblich.

Frührokoko(1720-1750)

Der Spät-Barock wurde ca. 1720 vom Frührokoko abgelöst. In dieser Epoche wurden helle Farben, sowohl bei Frauen als auch bei Männern bevorzugt. Dazu wurde die Kleidung besonders reich und aufwendig verziert und geschmückt. Blumenmuster auf der Kleidung waren zu dieser Zeit auch sehr beliebt.

Damenmode

Zu dieser Zeit wurde die Frauenmode nach wie vor von überweiten Röcken, den Reifröcken bestimmt. Die Form der Röcke und die Weite wechselte jedoch häufig. Auch der Unterrock war reich mit Spitzen und Rüschen verziert. Über dem Unterrock wurde das sogenannte Manteau getragen, dies ist ein Oberkleid, welches sich aus einem ausgeschnittenen Leibchen, einer Corsage und einem vorne offenen Rock zusammensetzte. Ärmel und Ausschnitt waren ebenfalls reich mit Spitze und Rüschen verziert, oftmals in verschiedenen, kontrastierenden Farben. Die Schuhe wurden häufig aus feinem Leder gefertigt und ähnlich den Herrenschuhen nicht selten mit einer silbernen Schnalle geschmückt. Sehr aufwendig gestaltet waren zu dieser Zeit die Frisuren. Oftmals wurden die Frisuren mit Blumen, Bändern und anderen Accessoires ergänzt.

Herrenmode

In der Männermode wurde die Zeit weiterhin hauptsächlich vom Justaucorps geprägt, dessen Schoß nun oftmals durch ein Fischbein geweitet wurde. Die Hemden waren immer noch mit Spitze verziert. Die Westen wurden allerdings etwas kürzer und ärmellos. Die Hosen, die vorher weit waren, wurden enger, allerdings wurden sie nach wie vor unter dem Knie gebunden. Die Kopfbedeckung hatte sich nicht wirklich verändert; weiterhin bevorzugt wurde der Dreispitz getragen. Die Schuhe haben ebenfalls ihren Absatz beibehalten, jedoch wurden sie mit einer breiten Silberschnalle geziert. Die Perücken für Herren kamen langsam aus der Mode. Jedoch wurde das Haar der Männer relativ lang getragen und am Hinterkopf zusammengebunden.

Hochrokoko(1750-1770)

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde die Kleidung (nach dem englischen Vorbild) schlichter. Die Farben wurden dunkler und Farben wie Kastanienbraun, Karmesinrot oder Grau kamen in die Mode.

Damenmode

Die überweiten Röcke und reich verzierte Kleider der Frauen verschwanden langsam aber sicher. Abgelöst wurden sie von den Negligé-Gewändern, einer relativ einfacheren Alltagskleidung. Die Röcke wurden wesentlich schmaler. Nur das Gesäß wurde weiterhin ausgepolstert. Außerdem kam das sogenannte Caraco in Mode, dies ist ein ausgeschnittenes Überjäckchen für die Frau. Im Ausschnitt wurde jetzt ein Brusttuch getragen. Große Tücher und Pelerinumhänge (Umhang mit Kragen) dienten als Überkleidung. In Mode kamen auch die Chemise Kleider (langes Kleid aus dünnem Stoff), welche aus weißer Baumwolle gefertigt werden. Als Kopfbedeckung wurden von den Frauen oftmals Hauben oder teilweise auch Männerhüte getragen.

Herrenmode

In der Männermode wurde der Justaucorps allmählich von dem Frack (taillenkurze Jacke mit Schößen (Schwalbenschwänze)) abgelöst. Der Frack besaß meist einen hochgestellten Kragen und Röhrenärmel. Die enge Hose begleitete weiter die Herrenmode. Als Mantel diente zumeist ein weiter Überrock. Auch eine Leinenkrawatte war inzwischen Teil der typischen Männerkleidung zu dieser Zeit. Als Kopfbedeckung trugen die Männer weiterhin den Zweispitz oder den Dreispitz. Auch der aus Amerika kommende Zylinder wurde getragen. Die Absatzschuhe wurden größtenteils abgelöst von Stulpenstiefeln (mit Wade bedecktes Schuhwerk) und Schnallenschuhen.

Spätrokoko(1770-1794)

Zum Ende des 18. Jahrhundert hin kam die schlichte Bekleidung noch mehr in die Mode was auch zur Umbruchstimmung der französischen Revolution geschuldet ist. Zu dieser Zeit stellte es eine Gefahr dar, sich in der Öffentlichkeit aufwendig zu kleiden und zu zeigen.

Damenmode

Bei den Frauen waren immer noch sehr lange Röcke in Mode. Nun wurde auch eine bestimmte Korsettform immer beliebter, welche den weiblichen Oberkörper so stark einschnürte, dass es schlichtweg schädlich war und zahlreiche Ärzte dagegen protestierten. Diese Korsettform nannte sich „sans ventre“- „ohne Bauch“. Als Gegenstück dazu wurde das sogenannte Reformkleid (lockeres herabhängendes Kleid mit weiten Ärmeln) entworfen, welches locker saß und nicht einengte. Modisch konnte es sich jedoch nicht durchsetzen. Die Frauen fingen an Perücken oder Haarteile zu tragen, da die Frisuren immer weiter in die Höhe gingen. Die Perücken wurden mit Perlen, Federn und anderen Accessoires verziert. Die Kopfbedeckung der Frauen waren breitkrempige Hüte oder eine art Mini-Zylinder. Gegen Ende 1780 entwickelte sich die Taubenbrust, es ist ein hoch aufgebauschtes Brusttuch, dass mehr vortäuscht als vorhanden war.

Herrenmode

Die Justaucorps wurden unten immer weiter weggeschnitten sodass sie nur noch über der Brust verschlossen werden konnten. Verschlossen wurde die mit Haken oder Ösen, Knöpfe und Knopflöcher dienten dann nur noch als Dekoration, waren also sehr aufwendig verziert. Zum Beispiel mit Seidenstickerei, Goldstickerei und Pailletten. Der Stehkragen der Röcke wurde höher, häufig sah man nur noch breite Revers ( nach außen geschlagene obere Vorderkante). Die Westen wurden kürzer und nun immer öfter zweireihig geknöpft, nicht wie vorher einreihig.

Kleidung der Unter-und Mittelschicht

Im 18.Jahrhundert wurde noch von den Herrschenden eine Kleiderordnung erlassen, damit die Wahl der Kleidung eingeschränkt werden soll, sodass der gesellschaftliche Stand des Trägers erkennbar war. Meistens wurde aber gegen diese Kleiderordnung verstoßen, sodass sie weitgehend wirkungslos blieben. Aber dem Adel blieb zum Beispiel der kostbare Stoff wie Brokat oder der kostbare Pelz wie vom Hermelin oder Baummarder erhalten.

Frauen

Die Gattin eines Handwerkers, Beamten oder Händlers kleidete sich zu besonderen Anlässen der oben beschriebenen Mode entsprechend. Im Alltag allerdings trug sie, wie die meisten Bürgerinnen, anstatt bodenlangen Roben, eher eine Kombination aus Rock und Jacke. Bei nicht körperlich arbeitenden Frauen der Mittelschicht folgten Zuschnitt und Auszier (Rüschen) im Grunde meist der herrschenden Mode.

Im Alltag trugen die arbeitenden Frauen eine typische T-förmig geschnittene, lose sitzende Jacke (Manteau de Lit), die vorne überklappten und von einer Schürze am Platz gehalten wurden. Dazu einen knöchellangen Rock, ein Schultertuch (Fichu ( quadratisches oder dreieckiges gefaltetes Tuch für Hals und Decolleté)) und eine Haube. Die Schnürbrust (Decolleté) war weniger steif, als die der feinen Damen, um mehr Bewegungsfreiheit zu ermöglichen. Sie konnte angenestelte (Kordelbänder) Ärmel haben, sodass eine Jacke darüber zu tragen sich erübrigte. Zuschnitt und Auszier änderten sich im Verlauf des Jahrhunderts kaum.

Männer

Die Männer die körperlich arbeiteten, trugen statt der üblichen Weste-Rock Kombination meist Ärmelwesten, das heißt eine Kombination aus Weste und Rock, die man heute wohl als Jacke bezeichnen würde. Anders

Unterkleidung

Materialien

Schuhe

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